1030
Der heutige Name der Stadt wird erstmals urkundlich durch einen Grafen
Esico von Ballenstedt erwähnt. Seine Schwester Uta ist die Stifterfigur
des Naumburger Doms und historisch die älteste Ballenstedter Prinzessin.
1043
Graf Esico von Ballenstedt gründet auf dem heutigen Schlossberg ein
Kollegiatstift, das im Beisein von König Heinrich III. im Jahre 1046
geweiht wird (St. Pancratius und Abundus).
1123
Esicos Enkel, Otto der Reiche und dessen Sohn, Albrecht der Bär, wandeln
das Stift in ein Benediktinerkloster um, das unter besonderen Schutz von
Papst Honorius II. genommen wird.
1170
Albrecht der Bär, Markgraf von Brandenburg, stirbt und wird in der
Kapelle der Klosterkirche beigesetzt.
1297
Das "Dorp Ballenstede" wird erstmals erwähnt.
1512
Der Fürst von Anhalt verleiht Ballenstedt das Braurecht.
1525
Das Kloster wird im Bauernkrieg gestürmt und teilweise zerstört. Die
fast 500 Jahre alte Geschichte des Klosters endet mit der
Säkularisation, der Verweltlichung und Loslösung aus kirchlichen
Bindungen, durch Fürst Wolfgang von Anhalt.
1543
Ballenstedt wird das Stadtrecht verliehen.
1623
Kaiserliche Truppen besetzen die Stadt im Dreißigjährigen Krieg
1626
Wallensteins Truppen stürmen und plündern Ballenstedt
Im 17. und 18. Jahrhundert wird das ehemalige Kloster Ballenstedt
zur Schlossanlage umgebaut. Das fürstliche Repräsentationsbedürfnis
spiegelt sich in dem Bauten des Schlosskomplexes und den zahlreichen
Bauten des Barocks der oberen Allee, der gradlinigen Achse zwischen
Schloss und Stadt wieder. Bedingt durch die Hofhaltung und die Förderung
von Kunst und Kultur durch die anhalt-bernburgischen Fürsten wird
Ballenstedt ein nicht unbedeutender Mittelpunkt des anhaltinischen
Kunstlebens.
1765
Ballenstedt wird durch Fürst Friedrich-Albrecht von Anhalt-Bernburg zur
Residenz erhoben. Neben der politischen Aufwertung erfährt die bis dahin
unbedeutende Ackerbürgerstadt auch ihre wirtschaftliche Blütezeit.
Bedingt durch die Hofhaltung und die Forderung von Kunst und Kultur
durch die anhalt-bernburgischen Fürsten wird Ballenstedt ein Mittelpunkt
des anhaltischen Kunstlebens.
1788
Das Schlosstheater wird erbaut. Albert Lorzing und Franz List verleihen
dem Haus in späteren Jahren nationale Bedeutung.
1858
Die Umgestaltung des östlichen Teiles des Schlossparks wird nach einem
Entwurf des königlichpreußischen Garten- und Landschaftsgestalters Peter
Joseph Lenné vorgenommen.
1862
Bemerkenswert ist die terrassenförmig angelegte Hauptachse mit vier
Wasserbecken und Fontänen in Anlehnung an italienische Terrassengärten,
eine der Hauptsehenswürdigkeiten Ballenstedts. Der westliche Teil des
Schlossparks präsentiert sich als Landschaftspark nach englischem
Vorbild, der in den angrenzenden Harzwald übergeht.
1863
Mit dem Tod des Herzogs Alexander Carl stirbt die Linie Anhalt-Bernburg
aus. Das Land fällt an die Dessauer Linie. Ballenstedt wird eine von
fünf Kreisstädten im wiedervereinigten Anhalt. Die exponierte Lage der
Stadt in waldreicher Umgebung und der Charakter einer gepflegten
Residenz machen Ballenstedt in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts zu
einem bevorzugten Wohnsitz für wohlhabende Pensionäre. Mit der
verkehrsmäßigen Erschließung des Harzes gewinnt in Ballenstedt der
Fremdenverkehr große Bedeutung.
1900
Anfang des 20. Jahrhunderts ist Ballenstedt mit zahlreichen Pensionen
und Sanatorien viel besuchter Luftkurort. Schloss Ballenstedt, bis 1918
von den Herzögen von Anhalt als Jagd- und Nebenresidenz genutzt, dient
bis 1946 als Privatwohnsitz der herzoglichen Familie. Nach 1946-1948 als
sowjetisches Lazarett und Landratsamt genutzt, beherbergt das Schloss
von 1949-1990 eine Ingenieurschule für Forstwirtschaft.
1945
Durch die Ansiedlung von Industrie nach dem 2. Weltkrieg ändert sich die
wirtschaftliche Struktur der Stadt grundlegend. Der Fremdenverkehr kommt
fast zum Erliegen. Fachschulen von überregionaler Bedeutung begründen
auch Ballenstedts Ruf als.
1990
die zukunftsweisende Orientierung der Stadt auf Tourismus und
Fremdenverkehr als wichtiger Wirtschaftszweig sind der Wegweiser zur
Wiedererlangung ihres Rufes als "Perle des Ostharzes".