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Die Ziegenböcke an der Rathausuhr

Die Rathausuhr zählt zu den „sieben Wunderwerken“ von Aschersleben und stammt vermutlich aus dem Jahr 1580. Über dem vergoldeten Zifferblatt ist zunächst eine schwarz-goldene Kugel, die die Mondphasen anzeigt. Darüber befinden sich 2 vergoldete Ziegenböcke, die beim Vollschlagen jedes Mal mit den Köpfen so oft gegeneinander stoßen, wie die Stundenzahl es verlangt. Über die Bedeutung dieser Ziegenböcke gibt es in den Chroniken keinerlei Hinweis. Es ist zu vermuten, dass sie auf eine alte Fabel anspielt, in der zwei Ziegen sich auf einem Steg begegnen. Da unvernünftiger Weise keine zurückweichen und der anderen den Weg freigeben will, fallen sie beide ins Wasser. Vielleicht sollte es eine Mahnung für die Ratsherren sein, sich in ihren Beschlüssen und ihrem Tun von der Vernunft leiten zu lassen. Solche Ziegenböcke gibt es auch an anderen Rathausuhren, in der Gestalt fast gleiche befinden sich u. a. an der Turmuhr des berühmten Rathauses in Poznan, einer Stadt in Polen. Sie erscheinen Punkt 12 mittags in einer Metalltür.