Am 24. März 1945 beginnt die letzte große Luftoffensive der Alliierten auf Deutschland. Dann der erste große Luftangriff am Ostersonnabend, 31. März 1945 mit Toten und der Zerstörung der Häuser. Die Stadt war nun schon in Frontnähe. Nicht nur die Bombenflüchtlinge, die verletzten Soldaten und die Bürger der Stadt waren ein Angriffsziel. Unübersehbare Truppen durchzogen Aschersleben. Noch funktionierten die Verkehrsadern. Aber jetzt setzten die Bombenangriffe auch auf die Verkehrswege ein. Stück für Stück wurden die Lebensadern systematisch zerstört. Auch Aschersleben wurde nun wieder Opfer dieser Angriffe. Am 11. April, von 11 bis 12 Uhr, erfolgte ein weiterer schwerer Angriff. Dabei wurde das Krankenhaus, trotz weithin leuchtenden roten Kreuzes auf den Dächern angegriffen. Zwölf verletzte Soldaten, drei Schwestern, ein Arzt und der Inspektor des Krankenhauses kamen durch einen Volltreffer ums Leben. Das Krankenhaus wurde schwer beschädigt. In der Eislebener Chaussee wurde dabei ein Einfamilienhaus total zerstört. Aber noch hatte der Schrecken kein Ende. Der aus Halle kommende Zug hatte wegen des Luftalarmes keine Einfahrt zum Bahnhof Aschersleben. Dieses nutzten die Bomber aus und stürzten sich auf den Zug. Die Reisenden flüchteten in die Häuser der Blumenstraße. Der Personenzug war vollkommen zerstört und ein Haus in der Blumenstraße erlitt einen Volltreffer. In diesem Haus starben 22 Menschen im Keller. Auch wurde dabei die Brücke der Heinrichstraße beschädigt. Die Kaliwerkbahn und das dortige Stellwerk wurden zerstört. Aber der Angriff war noch nicht vorbei. Der gesamte Rangierbahnhof im Westen der Stadt wurde vollkommen zerstört. Ein Munitionszug, vermutlich von der „Muna“ beladen explodierte Waggon für Waggon, bis tief in die Nacht hinein. Schwere Gebäudeschäden gab es im Bereich der heutigen August-Bebel-Straße, der Eislebener Straße und der Eisenbahn entlang. Aber das Verkehrssystem funktionierte noch. Aber auch dieses sollte sich bald ändern. Zuerst gab es einige Tieffliegerangriffe. Ab dem 15. April griffen ständig drei Jagdbomber die Stadt mit Tiefflugangriffen an, insbesondere die Verkehrswege. Dadurch wurden die Eisenbahnanlagen zerstört und der gesamte Eisenbahnverkehr lahm gelegt. Diese Angriffe dauern bis zum Einzug der Amerikaner.