Heute ist es für alle Einwohner selbst-verständlich, jeden Ort täglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Das war nicht immer so. Im ersten Jahrtausend unserer Zeitrechnung, gab es noch kein ausgeprägtes Verkehrsnetz. Die gesellschaftliche Arbeitsteilung und der Gebrauch des Geldes als Zahlungsmittel waren in der hiesigen Gegend noch nicht so weit entwickelt, um auf Handelsstraßen mit überregionaler Bedeutung schließen zu können. Die ersten Verbindungswege waren unbefestigt. Einige, nämlich die Zielstrebigsten unter ihnen, wurden später von den Historikern als "Heerstraßen" bezeichnet. Die Heerstraßen im Mittelalter folgten im allgemeinen dem Höhenkamm des Geländes, denn für ihre Benutzer bedeutete das größere Sicherheit gegen Überfälle und die Aussicht auf besseres Vorankommen bei nassem Wetter. Man nimmt mit großer Wahrscheinlichkeit an, dass der erste dieser Verbindungswege, von Halberstadt über Ditfurt und Hoym kommend, Aschersleben erreichte und sich später nach Südosten über die Arnstedter Warte bzw. Walbeck fortsetzte. Das war der kürzeste und bequemste Weg den naturgegebenen, verkehrsfeindlichen Harz vom Norden her zu umgehen. Die Wegführung wurde durch das Niederungsgelände nordwestlich von Aschersleben, die See sowie die schwer passierbaren Abhänge der Eine flussaufwärts am Fuße der Alten Burg vorgegeben. Die bequemste Furt durch die Eine war an der heutigen Straße "Über den Brücken", die ältere Einwohner der Stadt als Pferdeeine in Erinnerung haben. Der Abstieg von Hoym her sowie der Aufstieg über den Hohlweg in Richtung Dreihügelsberg konnte durch Fuhrwerke fast immer bewältigt werden.