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Aschersleben unter den Askaniern

Die großen und kleinen Kämpfe, die Feindseligkeiten, Siege und Niederlagen kann man nur verstehen, wenn man sie mit der heutigen Geschichte sieht. Zum Beispiel kämpften Deutsche Kaiser und Könige zur Erweiterung ihrer Macht oft gegeneinander, oder auch gegen die mächtigsten Feudalherren, die Herzöge, denen es ja auch nur darum ging ihre Macht und ihr Besitztum zu vergrößern. Die kleineren Feudalherren, wie zum Beispiel die Ascherslebener Grafen, stellten sich immer auf die Seite, von der sie den meisten Vorteil bekommen konnten. Oft genug irrten sie sich und deshalb hatten Stadt- und Landbewohner dann zu büßen was sie nicht verschuldet hatten. Nicht weniger streitbar als die weltlichen Feudalherren waren die geistlichen, die Bischöfe und Erzbischöfe, die ihren Besitz auch auf Kosten des Volkes vergrößern wollten. Zeichen der Zahllosen Feindseligkeiten dieser und der nächsten Jahrhunderte sind die vielen wüsten Dörfer um Aschersleben, die heute noch vielfach in alten Flurnamen erhalten sind. Wie bisher angenommen wurde, dass diese Orte im 30jährigen Krieg zerstört wurden, bestätigten sich nicht. Denn die Zerstörungen erfolgte durch die vielen Feindseligkeiten der land- und machthungrigen Feudalherren im 12. – 16. Jahrhundert. Bei manchen dieser Wüstungen werden wahrscheinlich noch andere Ursachen mitgewirkt haben. Zum Beispiel die Pest, das versiegen der Brunnen und die Aneignung des Bauernlandes durch die Klöster. So zogen die Bauern in die Stadt, wo sie sich im Schutz der Mauern sicher fühlten. Vier Steinkreuze, die so genannten Sühnekreuze in und um Aschersleben, sind Zeugen von Bluttaten dieser Zeit.