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Der Salzbergbau in der Region Aschersleben-Staßfurt und seine Folgen

Die ersten Salzschächte in Staßfurt waren in staatlicher Hand. Der preußische und der anhaltische Staat einigten sich auf einen einheitlichen Preis, zu dem das Rohsalz an die privaten chemischen Fabriken verkauft wurde. Das Prinzip funktionierte nicht mehr als private Salzbergwerke in der Umgebung den Betrieb aufnahmen. Eines der ersten privaten Salzbergwerke war 1873 Schacht und Werk Douglashall in Westeregeln. Douglas war ein Unternehmer aus Aschersleben, der durch die dortigen Braunkohlengruben zu Vermögen gekommen war und nun in das Kaligeschäft einsteigen wollte. Aber man machte die gleichen Fehler wie in Staßfurt. Die Salze lagen hier, wie auch in Staßfurt, sehr nah an der Oberfläche. 1891 kam es zum Wassereinbruch mit mehreren zehntausend Kubikmeter Schüttung pro Stunde. Brunnen bis zu einer Entfernung von 3 km fielen trocken, es wurden Bodensenkungen und kleinere Erdfälle registriert. 1907 brach östlich der ersoffenen Schachtanlage die Erde ein. Der Tagesbruch wurde wieder aufgefüllt, brach jedoch in den Jahren 1939, 1941 und 1960 an gleicher Stelle wieder ein. Im engeren und weiteren Bereichs dieses Tagesbruchs treten auch heute noch Oberflächensenkungen, von mehreren Zentimetern im Jahr, auf. Das Bergamt legte für diesen Gefährdungsbereich Nutzungseinschränkungen fest. Dazu gehören auch die Schächte Hadmersleben I und II, die 1940 aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben wurden und heute geflutet sind. Die einzigen, heute noch trockenen ehemaligen Salzschächte der Region findet man bei Tarthun.