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Die Postgeschichte Ascherslebens

Aschersleben, von Alters her eine Agrar- und Handelsstadt, entwickelte sich besonders in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mehr und mehr zu einer Industrie- und Handelsstadt. Durch den enormen Aufschwung, konnte sich auch das Postwesen entwickeln. Während 1880 die Posteinnahmen rund 97.000 Mark betrugen stiegen sie in den darauf folgenden 10 Jahren auf über 150.000 Mark an. Die Postausgaben ebenso. Sie stiegen in der selben Zeitspanne von rund 67.000 Mark auf über 160.000 Mark an. Mit dem Beamtenpersonal verhielt es sich ebenso. Die Zahl der Mitarbeiter stieg in den Jahren 1876 bis 1890 von über 30 auf mehr als 50 Beschäftigte. Ähnlich verhielt es sich mit dem Briefversand. Waren es 1874 rund 680.000 Briefbewegungen, konnten im Jahre 1890 bereits 2,5 Mio verzeichnet werden. Das entspricht etwa einer Steigerung von 369 %. Auch der Postamtsbereich dehnte sich aus: Im Jahre 1881 waren die Postagenturen Giersleben, Hedersleben und Quenstedt dem Postamt Aschersleben unterstellt. Bis 1890 folgten die Postagenturen und Posthilfestellen Groß Schierstedt, Mehringen, Sylda, Welbsleben, Westdorf, Wilsleben und Winningen. Hedersleben wurde wieder getrennt. Mitte des 19. Jahrhunderts hielt dann auch die Telegraphie Einzug in unserer Gegend. Am 20. Juli 1861 erhielt Aschersleben ein Telegraphenamt. Ein Jahr später, am 25. August 1887, wurde die erste öffentliche Fernsprecheinrichtung mit 32 Anschlüssen dem Verkehr übergeben.