Was nach dem 1. Mai 1933 in Aschersleben geschah, wird so manchen Alt-Ascherslebener noch in Erinnerung sein und bleiben. Besetzung der Gewerkschaftshäuser, Auflösung der Parteien, Verhaftung zahlreicher Genossen und Funktionäre, Terror, Konzentrationslager und schließlich der Krieg. Erst nach der Zerschlagung des Faschismus zog die deutsche Arbeiter-klasse die Lehren aus der Vergangenheit. Am 21. und 22. April 1946 vereinten sich die beiden Arbeiterparteien zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, der SED. Damit wurde der Schlussstrich unter die jahrzehntelange verhängnisvolle Spaltung der deutschen Arbeiterbewegung gezogen. Wenn dieser verbrecherische Zweite Weltkrieg auch unserem äußeren Stadtbild nicht so tiefe Wunden schlug wie unseren Nachbarstädten Halberstadt, Dessau und Magdeburg, so ist die Zahl der Menschenopfer doch hoch genug. Allein etwa 300 Menschen wurden Opfer des Bombenterrors angloamerikanischer Flieger und weitere rund 1000 Ascherslebener mussten ihr Leben in diesen mörderischen Krieg lassen, von den vielen Verwundeten und Vermissten ganz zu schweigen.