Die Volkshochschulbewegung hat ihre Wiege in Dänemark, wo 1844 die erste Volkshochschule gegründet wurde. Im Jahre 1893 wurden die ersten Kurse auch in Wien angeboten. Bald darauf griff diese Bewegung auch auf das Deutsche Reich über. Jedoch nahm hier die Volkshochschulbewegung erst nach Ende des 1. Weltkriegs großen Aufschwung. Die VHS in Aschersleben wurde am 06. Oktober 1919 eröffnet. Der Zuspruch unter der Bevölkerung war groß, denn die dort angebotenen Kurse waren leicht verständlich und die Teilnahmegebühr erschwinglich. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde die Volkshochschulbewegung teils aufgehoben, teils in den Dienst der Nationalsozialisten gestellt. Nach 1945 wurde die Idee der Volkshochschulen wiedergeboren. Am 5. Oktober 1948 öffnete die VHS Aschersleben erneut ihre Pforten. Der Zuspruch war wieder sehr groß, schon im Oktober 1949 meldeten sich 1000 Hörer an. Die Aufgabe der VHS war es den Bildungsstand der Erwachsenen und Jugendlichen zu erhöhen. Es durften Teilnahmebescheinigungen, aber keine Zeugnisse oder Beurteilungen ausgestellt werden. Als im Jahr 1952 wurde der Kreis Aschersleben eigenständig und die Volkshochschule in Kreisvolkshochschule umbenannt. Mit dem Jahr 1956 begann ein neuer Entwicklungsabschnitt für die Volkshochschulen. Der Aufgabenkreis wurde fest umrissen und zu einer "Allgemeinbildenden Schule für Erwachsene". Außerdem erhielten die Volkshochschulen das Recht, Prüfungen abzunehmen und staatlich anerkannte Zeugnisse auszustellen. Die Volkshochschule, kurz VHS, ist ein Teil des öffentlichen Bildungssystems. Sie ist offen für alle, die motiviert sind, an ihrem Programm teilzunehmen. Seit 1948 ist die Fremdsprachenausbildung ein fester Bestandteil der Arbeit der KVHS Aschersleben. Vor allem Russisch, Englisch, Französisch und Latein wurden im Laufe der Zeit an der KVHS gelehrt. In Russisch und Englisch bestand die Möglichkeit eine Sprachkundigenprüfung abzulegen. Diese wurde unter anderem auch von Lehrern genutzt, die eine dieser Sprachen in der Schule unterrichten wollten, aber kein Sprachstudium absolviert hatten. Und auch nur die KVHS bot die Möglichkeit, die lateinische Sprache bis hin zum "Kleinen Latinum" zu erlernen. Da Kenntnisse der lateinischen Sprache zu den Voraussetzungen für die Aufnahme eines Medizinstudiums gehörten, die Sprache aber damals an der Erweiterten Oberschule nicht gelehrt wurde, nahmen vor allem die zukünftigen Medizinstudenten diese Kurse in Anspruch.
Nach der Wende gab es nun neben dem theoretischen Fremdsprachenunterricht an der Kreisvolkshochschule auch die Möglichkeit, sich praktisch in dieser Fremdsprache zu üben und an Studien- und Bildungsreisen nach England, Frankreich oder Italien teilzunehmen. Bis 1990 blieb die Angebote der KVHS fast unverändert und bestanden aus folgenden Bereichen: Schulabschlüsse konnten nachgeholt werden und man konnte Fremdsprachen, Stenografie und Maschineschreiben erlernen. Das lag aber nicht an der Tatsache das es keine Ideen für andere Sachen gab. Viele andere Kurse wurden vom DFD und der Urania ohne Teilnehmergebühren angeboten und fanden auch Zuspruch. Für die Kreisvolkshochschulen gab es keine Möglichkeit, sich in diesem Bereich einzubringen. Mit der Wende kam auch die Wende in der KVHS. Die gesamte Arbeit wurde umstrukturiert. Vier Fachbereiche entstanden und das Angebot konnte wieder vielfältiger gestaltet werden. Im Land Sachsen- Anhalt war es von da an nicht mehr möglich den Schulabschluss an der KVHS zu machen. Es finden sich zahlreiche Angebote auf den Gebieten Berufliche Bildung, Informatik, Verwaltung und kaufmännische Praxis, Sprachen und viele mehr. Seit dem Jahr 1993 befindet sich die KVHS in der Magdeburger Straße 4. Die Mitarbeiter dort sind bemüht, ein vielfältiges und interessantes Programm zu verwirklichen. Nach anfänglich 15 Vorlesungen und ca. 920 Teilnehmern im Oktober 1919 ist heute die Zahl der Veranstaltungen auf über 200 und die der Teilnehmer auf über 2500 pro Semester gewachsen. Das große Angebot entspricht dem Geist unserer Zeit und dem Erfordernis, eine stetige Weiterbildung aller Mitglieder der Gesellschaft zu ermöglichen. Dabei ist nicht nur die berufliche Weiterbildung gemeint, sondern auch die Gebiete der kulturellen, gesundheitlichen, sportlichen, künstlerischen Betätigung sowie sprachlichen und Allgemeinbildung sind angesprochen. Die ständig große Nachfrage nach Kursen auf allen Gebieten beweist die Popularität der Kreisvolkshochschule. Das hat vor allem auch mit dem großen Engagement und die solide Arbeit der haupt- und nebenberuflichen Mitarbeiter zurückzuführen ist. Typisch für diese Reisen sind die Unterbringung bei Gastfamilien, Exkursionen durch das Land und der intensive Gebrauch der Fremdsprache. Dabei erfährt man viel Neues über das Land, seine Kultur und nicht zuletzt über die Menschen die dort leben.