Im Januar 1819 gründete der frühere Hofbuchdrucker Carl Friedrich Haller aus Gera die erste Buchdruckerei in Aschersleben. Dies geschah aber erst 370 Jahre nach Erfindung des Buchdrucks. Die Buchdruckerei befand sich im Döringschen Haus auf der Vorderbreite 270. Am 9. Januar 1819 erschien die erste Ascherslebener Zeitung „Wochenblatt von und für Aschersleben und die Umgegend“. 1825 nahm der Buchdrucker seine Söhne Carl Franz und Carl August in das Geschäft auf. Im August 1840 verstarb Carl Friedrich Haller. Seine Söhne übernahmen Verlag und Druckerei. 1851 kam ein neues Pressegesetz heraus. Somit stellte das „Gemeinschaftliche Wochenblatt“ seine politische Berichterstattung ein. Sie brachten nur noch Anzeigen und Heimatgeschichten. Die letzte Ausgabe des „Wochenblatts“ erschien am 22. März 1851. 4 Tage später erschien der erste „Anzeiger“. Nach dem Tode von Carl August Haller führten 1852 sein Bruder Carl Franz als Schriftleiter und die Witwe das Geschäft weiter. 1855 konnte der „Anzeiger“ sich wieder mit Politik befassen. Im Oktober 1855 verstarb auch Carl Franz Haller. Nun führten die beiden Witwen die Druckerei- und Verlagsgeschäfte weiter. 1875 erfolgte der Umzug der Buchdruckerei Haller zum Markt 17. 1911 übernahmen die Gebrüder Volkhardt das Geschäft und führten es unter dem Namen „Hallersche Buchdruckerei (Gebrüder Volkhardt)“ weiter. Die letzte Ausgabe vom „Anzeiger“ erschien Ende März 1943. Nun nannten sie sich nur noch „Buchdruckerei Volkhardt“. 1945 löste man die Buchdruckerei Volkhardt auf. Druckerei und Verlag wurden durch die Mitteldeutsche Druckerei und Verlagsanstalt GmbH, Halle/Saale, Zweigstelle Aschersleben übernommen.