Zur Zeit der großen Völkerwanderung, die etwa vom 3. bis 6. Jahrhundert dauerte, wohnte der damalige Volksstamm die Hermunduren in der jetzigen Ascherslebener Gegend. Die Hermunduren riefen ihre Stammes-verwandten von Schleswig-Holstein, die Angeln und Warnen um Hilfe. Ein Teil der Stämme setzte sich nach Süden in Bewegung. Noch heute können wir dieses auf der Landkarte erkennen, denn sie hatten die Gewohnheit, bei ihren neu gegründeten Siedlungen die Silbe „leben“ anzuhängen. Dieses bedeutete damals „laiba“, man sprach wie von Hinterlassenschaft, Erbe oder Hügel. Die älteste, uns bekannte Form unseres Ortsnamen ist „ascegereslebe“, dieses heißt Ascegers Erbe oder Hügel. Asceger, Eschenspeer, sicherlich ein Sippen- oder Stammältester der Warnen, war der Gründer dieser Siedlung. Die Gründung des Ortes Aschersleben erfolgte im 5. Jahrhundert. Manche Heimatforscher sprechen davon, dass die Ansiedlung auf einem Hügel passierte, den nennt man heute Margaretenkirchhof. Man sprach, dass dort eine urgeschichtliche Siedlung war. Dieses bestätigten die Urnenfunde in der angrenzenden Karlstraße und Salpeterhütte. Die Warnen ließen sich an der Eine nieder, wo sie einen halbkreisförmigen Bogen beschreibt und ganz nahe an die Berghänge herantritt. Hier handelt es sich um die Gegend der Eine, im jetzigen Apothekergraben und der Darre, dem Zippelmarkt und Jüdendorf bis etwa zur Badergasse. Diese erste Ansiedlung wuchs dann schnell über die Eine hinweg. Somit bildete sich ein zweiter Siedlungskern, man spricht von „Über dem Wasser“ und dem Kiethof. Bei dieser ersten Siedlung dürfen wir aber nicht von der jetzigen Straßenbauweise sprechen, oder vergleichen, wie wir sie jetzt haben. Dort mussten wahrscheinlich einige Dutzend Häuser gestanden haben.