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Der „Grauen Hof“

Der „Graue Hof“ ist eine alte Anlage im Nordwesten der so genannten Stephanstadt, im Westen der Altstadt gelegen. Zum ersten Mal erwähnt wird der „Graue Hof“ 1309, wo Otto von Anhalt ihn dem Cictercienser-Mönchkloster Michelstein schoß- aber nicht wachtfrei“ schenkte. Später zahlte dieser für den Schutz, den der Hof in den Mauern der Stadt genoss, einen jährlichen Zins von 2 Mark Silber an den Magistrat von Aschersleben. Im Jahr 1565 ist der „graue Hof“ von Abt Caspar Ullrich, Graf zu Regenstein, an den Magistrat zu Aschersleben für 17.000 Taler wieder verkauft worden. Nach der Verkaufsurkunde gehörten zu ihm 33 Hufen Landes. Ein Huf ist ein altes Feldmaß, es entspricht so ungefähr 12 bis 24 ha. In Wirklichkeit fanden sich aber nur 28 Hufen und 19 ½ Morgen, während 1721 gar nur 24 Hufen und 19 ½ Morgen vorhanden waren. 1585 ward der „ Graue Hof“ von Botho von Regenstein wiederum 20 Jahre versetzt, wobei der Rat 2000 Taler zulegte. Zum Verkauf an die Stadt kam es aber erst spät, nachdem vorher die Verhandlungen bis 1614 fortgeführt worden waren. 1723 hatte Abt und Kloster Michelstein die Pfandverschiebung der Güter des „Grauen Hofes“ erneuert. Die endgültige Erwerbung beruhte auf der Annahme eines Aversionsquantums. 1747 ist der „Graue Hof“ endgültig in den Besitz des Rates zu Aschersleben übergegangen. Ein Teil des Grauen Hofes wurde 1830 bis 1933 als „Stadtgefängnis“ eingerichtet und genutzt. In den Jahren von 1933 bis 1945 war der Grauer Hof, das heißt das Stadtgefängnis eine Außenstelle der Gestapo von Magdeburg. In den Jahren 1945 bis zum Jahr 1949 unterstand dieses Gefängnis der Roten Armee der Sowjetunion. Bis Ende 1952 gehörte dieses Gefängnis mit gesamten Grauen Hof der Volkspolizei. Bis Ende des 2. Weltkrieges befand sich das gesamte Stadtarchiv im Keller des Rathauses. Diese Archivunterlagen wurden im Jahr 1953 in den Zellen des Grauen Hofes untergebracht. Von 1958 bis ins Jahr 2003 stand das gesamte Gebäude dem Stadtarchiv zur Verfügung. Heute ist der Graue Hof eine kulturelle Einrichtung.