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Das Feuerlöschwesen von 1663 bis 1828

Im Februar 1663 wurde in Aschersleben die erste Feuerlöschordnung er-lassen. Dies bedeutete eine deutliche Verbesserung im Feuerlöschwesen. Der Einsatz bei Bränden wurde besser geregelt. Leider waren keine Vorschriften für die Ausbildung an den Spritzen enthalten. Zwischen den Jahren 1663 und 1680 sind viele Häuser und Scheunen den Flammen zum Opfer gefallen. Diese vielen Brände überzeugten den Stadtrat von der Unvollkommenheit der Löschordnung. 1721 führte der Stadtrat Hausnummern ein und jedes Haus erhielt eine Feuerkatasternummer. Ein Jahr später wurden die Strohdächer verboten, um die Ursache vieler Feuerkatastrophen zu beheben. Ein Hilfsmittel für die Feuerbekämpfung wurde 1726 in Form eines Feuerlöschteiches angelegt. Im Juli 1763 erließ der Stadtrat eine neue Feuerlöschordnung. Durch die neue Bauordnung, im Jahre 1798, waren nur noch Dachziegel erlaubt. Um 1818 wurden die baufälligen Anbauten an der Stephanie- und Marktkirche abgebrochen und aus Lehmziegel Dächer neu erbaut.

 

Das Feuerlöschwesen von 1829 bis 1885

Am 4. Mai im Jahre 1829 bildete sich in Aschersleben ein "Feuer-Rettungs-Verein". Die Aufgaben des Vereins waren, das Hab und Gut gefährdeter Bürger zu retten, es an einen sicheren Ort zu schaffen und dort zu bewachen. Das Statut des "Feuer-Rettungsvereins" wurde 1830 erstmals veröffentlicht. Die Feuerlöschgeräte verbesserte man 1831 und schaffte auch neue an. 1846 verbesserte die Stadt Aschersleben die alte Feuerlöschordnung. Nach 1848 bildete sich aus der Bürgerwehr und des Turnvereins eine organisierte Freiwillige Feuerwehr. Übungen wurden abgehalten, um sich mit Gerät und Löschtechnik vertraut zu machen. Aus dem "Feuer-Rettungs-Verein" bildete sich im Jahre 1869 ein neuer Verein. Der Verein der Freiwilligen Feuerwehr löste sich im April 1885 auf. Sie erfolgte wegen Differenzen mit dem Stadtrat, vermutlich durch die überholte Feuerlöschordnung.

Das Feuerlöschwesen von 1885 bis 1945

Durch die Differenzen mit der Wehr, beschloss der Stadtrat 1884 ein Ortsstatut für die Feuerlöschordnung. Dieses Statut wurde 1885 von der Magdeburger Regierung genehmigt und veröffentlicht. Nach dieser Verordnung wurde wieder eine Pflichtfeuerwehr eingeführt. Die höheren Bürger der Stadt wie z.B. Ärzte, Beamte, Lehrer, Geistliche und Kirchenbeamte waren von dieser Pflicht befreit. Dazu gehörten auch die Mitglieder einer Freiwilligen Feuerwehr, welche durch eigene Grundsätze organisiert wurden. Die Geräte zur Brandbekämpfung entwickelte man weiter. Ende 1908 erhielt die Freiwillige Feuerwehr eine moderne Fernmelde-Alarmanlage. Eine Neuordnung innerhalb der Feuerwehren erfolgte 1938 und aus diesem Grund wurde dazu ein Reichsgesetz erlassen. Die Feuerwehrvereine und –verbände wurden aufgelöst. Durch Kriegsbeginn im Jahre 1939 wurden immer mehr Feuerwehrleute zur Wehrmacht einberufen und so konnte der Feuerschutz nicht mehr richtig gewährleistet werden. Auch der Einsatz leistungsfähiger Technik war nicht mehr möglich, da alles an die Wehrmacht ging. Tag und Nacht musste die Freiwillige Feuerwehr bei Luftalarm in Magdeburg und Dessau ausrücken. Erst mit dem Einzug der Amerikaner am 17. April 1945, war der Krieg auch für die Freiwillige Feuerwehr vorbei. Ein schwerer Anfang stand ihnen bevor.

 

Das Feuerlöschwesen von 1945 bis 2003

Junge Kräfte wurden nach Kriegsende in die Feuerwehr aufgenommen. Im Juni 1950 erhielt die Feuerwehr den Namen "Volkspolizei Abteilung Feuerwehr". In den Jahren von 1952 bis 1963 gab es in Aschersleben eine Berufsfeuerwehr und eine Freiwillige Feuerwehr. Durch die Folgen der Kreisreform 1952 wurde in der Kreisstadt ein "Kommando Feuerwehr" gebildet. Alarmiert wurden die Feuerwehrleute durch eine Glockenanlage. Im Jahre 1954 wurde auf eine neue Feuermeldeanlage umgerüstet. Die Auflösung des "Kommando Feuerwehr" erfolgte Ende 1963. Gebäude, Fahrzeuge, Technik und Inventar wurden an die Freiwillige Feuerwehr Aschersleben übergeben. Seit diesem Tage gibt es nur die Freiwillige Feuerwehr in der Stadt Aschersleben. Das Jahr 2003 war nicht nur für Aschersleben mit 1250 Jahren ein Jubiläumsjahr, sondern auch für deren Freiwillige Feuerwehr. In diesem Jahr wurde die Freiwillige Feuerwehr 135 Jahre alt und die Jugendfeuerwehr feierte das 40. Jahr ihres Bestehens.