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Chronik der Firma H. C. Bestehorn

Die Firma Heinrich Christian Bestehorn war damals das größte Papierverarbeitungswerk des Kontinents.

1. April 1861
Gründung eines Betriebes zur Herstellung von Beuteln und Spitztüten in Handarbeit durch Heinrich Christian Bestehorn, Sohn eines Seilermeisters

1865
Aufstellung der ersten Buchdruckschnellpresse

1867
Kauf zweier Maschinen zur Herstellung von Briefumschlägen - 20.000 bis 25.000 Umschläge in 8,5 Arbeitsstunden – auf der Weltausstellung in Paris

1870
Erstmaliges Erscheinen im Adressbuch unter „Buchdruckereien“

1872
- Erfinder und Alleinhersteller der ersten zusammenfaltbaren Telegrammformulare in Deutschland
- Entwicklungsauftrag für ein Zweisiegelkuvert – bisher fünfmal gesiegelter Briefumschlag – für Geldsendungen und Alleinhersteller

1880
Erstes Gebäude in der Wilhelmstraße

1885
Eintritt von Otto Bestehorn in den Betrieb seines Vaters

1888
Eintritt von Richard Besthorn in die Firma

1890
Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts – Löwenbau – wurde später abgerissen

1891
Einrichtung einer Betriebskrankenkasse

1892
Angliederung von Steindruck und Lithographie

1900
Heinrich Christian Bestehorn übergibt die Leitung des Betriebes an seine Söhne Otto und Richard

1900 bis 1902
Bau und Fertigstellung des dritten Bauabschnitts

1907
Tod des Firmengründers, Geheimrat Bestehorn

22. Oktober 1908
Einweihung des Bestehornhauses – Schenkung von Otto und Richard Bestehorn an die Stadt Aschersleben

1909
Abbruch von Häusern in der Wilhelmstraße für den späteren „Neubau“ und das „Dreibogentor“

1910
Bau des Hauptgebäudes im dem „Dreibogentor2

1911
- vierter Bauabschnitt – Neubau
- Aufstellung der ersten Frankenthaler Offsetpresse

24. Februar 1921
Streik in der „Bestehornschen Druckerei“ – Nichterscheinen der Ascherslebener Zeitungen

1925
Übernahme der Gebäude der in Konkurs gegangenen Fabrik Gerson zur Produktion von Zigarettenpackungen

1926
Übernahme der Firma Leunis und Chapman Hannover

1936
- 75-jähriges Bestehen des Betriebes
- 27 Buchdruckmaschinen und 17 Offsetmaschinen
- Erhöhung der Mitarbeiterzahl im Werk Aschersleben auf 1.800 Mitarbeiter
- Jährliche Verarbeitung von ca. 10.000 t Karton und Papier
Ca. 50.000 m² Arbeits- und Lagerräume

1939
Umstellung eines Teils der Produktion auf Wehrmachtszulieferungen – u. a. Feldpostbriefe, Schachteln für Pistolenmunition, Landkarten

Mai 1945
Wiederaufnahme der Produktion mit 97 Beschäftigten

Herbst 1945
Verhaftung des Otto Bestehorn junior

Dezember 1945
594 Beschäftigte

1945 bis 1948
gehörte die Firma zu „Industriewerke Provinz Sachsen-Anhalt“

Juni und August 1946
Druck von russischen Schul- und Märchenbüchern Beginn der 2-Schicht-Arbeit

1948 - 1949
- erster Betrieb in seinem Bereich, der nach 1945 mit der Herstellung von Verpackungen aus kaschierter Alufolie begann
- Rechtskräftige Enteignung der Firma Bestehorn durch Befehl Nr. 64 des Obersten Chefs der SMAD
- Übernahme der Firma Adolf Krömer durch die Firma Bestehorn