Der 1. Weltkrieg und seine Folgen unterbrachen die Entwicklung Ascherslebens. Wichtige Betriebe wurden stillgelegt, die Zahl der Arbeitslosen stieg rasch an. Not und Elend führten zur Hoffnungslosigkeit, die von den Nationalsozialisten durch geschickte Propaganda ausgenutzt wurde. Zu-nächst ging es weiter, Arbeitsbeschaffungsprogramme, Bau der Autobahn und das Ende der Weltwirtschaftskrise ließen die Arbeitslosen verschwinden. Als 1935 die Junkerswerke nach Aschersleben kamen, wurden sogar auswärtige Arbeitskräfte benötigt. 1939 begann der Krieg, der 1945 mit der völligen Niederlage endete. Der Wiederbeginn war sehr schwer. Wirtschaft und Verkehr waren zusammengebrochen, und durch die zahlreichen Vertriebenen aus dem Osten war die Einwohnerzahl auf 42.000 angestiegen. Allmählich entwickelte sich die Wirtschaft wieder. Trotz vieler Schwierigkeiten konnten einige Betriebe, z. B. WEMA und Optima, durchaus internationale Maßstäbe erreichen. Gute Erfolge gab es auch in der Landwirtschaft sowie beim Anbau und der Vermarktung von Gewürzen. Neue Wohnbezirke wurden erbaut, aber alte wertvolle Bausubstanz wurde dem Verfall preisgegeben. Mit der Wiedervereinigung erwiesen sich viele Betriebe als unrentabel. Durch den Zusammenbruch des Ostblocks gingen die wichtigsten Absatzmärkte verloren, und es gibt wieder eine große Zahl von Arbeitslosen. Es entstehen aber auch neue Betriebe, Geschäfte und Hotels. Überall wird gebaut – ein Zeichen dafür, dass es vorwärts geht.