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Aschersleben von 753 bis 1953

Die Gründung der urgeschichtlichen Besiedlung unserer Gegend ist in den besonders günstigen Lebensbedingungen zu suchen, die die Landwirtschaft den Menschen dieser früheren Zeit bot. Sie hatten sich im Laufe der Jahrtausende aus herumziehenden Sammlern und Jägern zu sesshaften Ackerbauern und Viehzüchtern entwickelt. Das Wasser gehörte schon damals zu den Lebensnotwendigkeiten, und so siedelten sie sich gern an den ehemaligen Gaterslebener See an. Hier hatten sie Wasser für sich und ihre Haustiere. Es kamen auch andere Tiere zur Tränke und deshalb hatten sie eine leichte Möglichkeit zur Jagd. Auch bot der See die Möglichkeit zum Fischfang. Pfahlbauten im und am See boten ihnen mehr Schutz. Kein Wunder also, wenn gerade das Gebiet im Westen der Stadt, das wir heute noch „die See“ nennen und das urgeschichtlich tatsächlich ein großer See war, der dann allmählich versumpfte, einen starken Anziehungspunkt für die Menschen jener frühen Zeiten bildete. Zahlreiche Funde an Gräbern, Urnen, Werkzeugen und Schmuckstücken auf dem Gelände zwischen Wilslebener und Froser Landstraße lassen mit Sicherheit erkennen, dass im Laufe der Zeit dieses Gebiet immer dichter besiedelt worden ist. Als es den Menschen der jüngeren Steinzeit gelang, durch Reiben, Schleifen und Bohren bessere Werkzeuge herzustellen, steigerte sich dadurch auch ihre Arbeitsproduktion.

Und damit war die Möglichkeit gegeben, in größeren Gemeinschaften zu wohnen. Wahre „Urnenfriedhöfe“ am Südufer des Sees, zwischen Hoymer und Froser Landstraße bestätigten das. Mit der Entdeckung des Kupfers und der Erfindung der Bronze wurden die Lebensbedingungen noch besser. Aus der Zeit des Überganges von der Bronzezeit zur Eisenzeit, so in etwa 1000-800 v. u. Z.. stammt einer der wertvollsten Funde unseres Museums und einiger anderer größerer Museen, die so genannten Hausurnen. Sie geben ein getreues Abbild der Häuser jener Zeit und bilden ein gutes Veranschaulichungsmittel für den Fortschritt des Hausbaues dieser frühen Zeit. Die Eisenzeit reicht nun schon in unsere Zeitrechnung hinein. Aus diesen ersten Jahrhunderten unserer geschichtlichen Zeit stammt unsere „Alte Burg“, sie ist aber nicht das gewesen, was man so gewöhnlich unter „Burg“ versteht, sie war eine so genannte Wall- oder Fliehburg. Aus der Burg wurde später durch Verstärkung der Wälle und durch den Bau eines mächtigen Turmes eine früh mittelalterliche Burg. Diese Burg wurde bei Kämpfen, die Heinrich der Löwe mit den Ascherslebener Feudalherrn führte, in den Jahren 1140 und 1175 leider stark zerstört. Auch in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts erfolgte nochmals eine große Zerstörung durch das Verändern der gärtnerischen Anlagen. Aber trotzdem kann man noch jetzt den ursprünglichen Verlauf der Wälle und Vorwälle erkennen.