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Landschaftspark Degenershausen

Der Landschaftspark in Degenershausen, idyllisch gelegen im Landschaftsschutzgebiet "Harz" ist ein Kleinod, das sich übergangslos in die reizvolle Landschaft einfügt. Die Fläche dieser Parkanlage war ein Teil der Länderein, die der Amtsrat Johann Christian Degener aus Braunschweig 1834 als Hochzeitsgeschenk für seine Tochter Amelie und den Kammerherrn Constantin von Bodenhausen erworben hatte. Er errichtete um 1835 ein Herrenhaus, das im Laufe der Jahrzehnte ständig erweitert wurde sowie dazugehörige Wirtschaftsgebäude. Am Herrenhaus ließ er einen Gutspark anlegen. Die hier entstandene Ansiedlung nannte er "Degenershausen". So begann die geschichtliche Entwicklung dieses kleinen Ortes. J. Ch. Degener bestimmte in seinem Testament, dass ihm zum Gedenken nach seinem Tod ein Monument gewidmet wird. Dieses Monument, ein eiserner Obelisk in Form eines Degens, wurde 1859 ganz in der Nähe des Herrenhauses aufgestellt. Starke Beschädigungen zwangen 1968 zum Abriss des Bauwerks. Während der Parksanierung wurde dieser Obelisk 1993 an gleicher Stelle wiederhergerichtet.

 

Mit dem Abriss des Herrenhauses im Winter 1986/87 ging ein wesentlicher Bezugspunkt zur Parkanlage verloren. Auf dem Hügel in der Nähe des Teiches wurde 1918 eine Begräbnisstätte für die Familie Bodenhausen-Degener angelegt. Hier sind Hans Eberhard Freiherr von Bodenhausen-Degener, einer der interessantesten Persönlichkeiten der deutschen Wirtschaft und der deutschen Kulturbewegung und Urengel J. Ch. Degeners, sowie sein Sohn Hans Wilke Dr. Freiherr von Bodenhausen-Degener beigesetzt. Der Gutspark Degenershausen erfuhr in den Jahrzehnten seines Bestehens viele Veränderungen. Seine jetzige Gestaltung wurde ihm um 1924 gegeben. Seit dieser Zeit trägt er die Merkmale eines englischen Landschaftsparks zu dem auch ein kleiner botanischer Garten gehört. Die vielen fremdländischen Gehölze brachte der Freiherr von Bodenhausen-Degener von seinen Reisen aus Afrika, Nord- und Südamerika mit. Der Park umfasst zum heutigen Zeitpunkt eine Fläche von 12ha und beheimatet über 175 Gattungen und Arten einheimischer und fremder Gehölze.

Er ist gartenarchitektonisch und dendrologisch ein Kleinod und bietet seinen Besuchern durch seine großzügige Anlage viel Raum für Ruhe und Entspannung. Schon am Haupteingang fällt die geräumige Weite des Parks auf. Baumgruppen und Wiesenflächen lösen einander ab. Blühende Wiesen, gepflegte Bäume und Baumgruppen und ein kleiner Teich, das blaue Auge des Parks, laden zum Verweilen ein. Auffallend ist ein großer, schwach zur Seite geneigter Baum, der japanische Schnurbaum. In seinem Aussehen hat er eine gewisse Ähnlichkeit mit der Robinie. Ein Tulpenbaum, der seine Blüten im Mai entfaltet, ist ebenso sehenswert wie die nur wenige Meter davon entfernte Gurkenmagnolie, die ihren Namen nach der senfgurkenartigen Frucht erhalten hat. Der Alsbeerbaum, deren birnenförmige Früchte mehlig schmecken, hat hier genauso wie Trauben-, Stiel- und Zerreichen, die Rotbuche und Nutka-Scheinzypresse ideale Wachstumsbedingungen gefunden.

 

Neu angepflanzt wurden u. a. Douglasien, deren Samen aus Kuba stammen, Ambeer- und Tulpenbaum, der auf Grund ihrer interessanten Herbstfärbung in unmittelbarer Nähe nebeneinander stehen, Trompeten- und Gingobaum sowie ein Urweltmammutbaum, der erst 1944 in China entdeckt wurde. Durch Initiative der Gemeinde Wieserode und durch finanzielle Unterstützung der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Sachsen-Anhalt konnte der Park in den zurückliegenden Jahren saniert werden. Die fachmännische Beratung des Landschaftsarchitekten Kurt Lein aus Wörlitz und der überwiegende Einsatz der in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen Beschäftigten ließen den Park in seiner alten Schönheit wieder entstehen und zu einem Besuchermagnet werden.