Wer eine Fahrt mit der Wipperliese unternimmt, kann u. a. am neu errichteten Haltepunkt Vatteröder Teich aussteigen. Hier stößt man auf eine interessante Schmalspurbahn, der Vatteröder Parkeisenbahn. Um 1960 entstand am Vatteröder Teich ein Naherholungsgebiet. Dieses sollte vor allem den Beschäftigten des VEB Mansfeld-Kombinates "Wilhelm Pieck" und der Bevölkerung im Mansfelder Land der Erholung und Entspannung vom arbeitsreichen Alltag dienen. Dem Trend der Zeit folgend, kam auch die Idee auf, zur Kinder- und Jugendarbeit und auch zur Erschließung des Naherholungsgebietes, eine Parkeisenbahn zu bauen. Diese sollte vor allem durch Kinder betrieben werden, wobei nicht selten auch entwicklungsmäßig die Richtung des Berufsweges eingeschlagen wurde. Die Voraussetzungen dazu waren durch die technischen Möglichkeiten des Transportbetriebes im Mansfelder Kombinat bestens. Zum Bau griff man auf nicht mehr benötigtes Material aus dem Transportbereich des Bergbaubetriebes zurück. So sind die Gleise alte Grubengleise und dadurch die Spurweite von 500 mm entstanden, die erste Lok ist ein Umbau aus einer Akkumulatoren-Grubenlokomotive und ziemlich frei im äußeren Erscheinungsbild. Später folgte eine zweite Lok, die einer V180 der Deutschen Reichsbahn nachempfunden wurde - aber ebenfalls auf der Basis einer EL9 entstand. Am 03. Juli 1967 - den Tag des Bergmannes - konnte dann die 9. Pioniereisenbahn auf dem Gebiet der DDR eröffnet werden. Die ersten Fahrgäste der kleinen Bahn waren ihre Erbauer. Die Pioniereisenbahner waren Schüler der Schule Benndorf. Dort gab es eine Arbeitsgemeinschaft "Pioniereisenbahn". Mit der Wende schien auch das Schicksal der Bahn besiegelt zu sein. Doch mit der Übernahme der Parkeisenbahn Vatterode durch die Kreisbahn GmbH Mansfelder Land, ist hier eine Attraktion vor Ort erhalten geblieben. Und somit kann man neben der 750 mm Bergwerksbahn, der 1435 mm spurigen "Wipperliese" auch eine Fahrt auf der 500 mm spurigen Parkeisenbahn genießen.